Jane Fonda und der Ruhestand, was haben die miteinander zu tun?
Manchmal bringt ein Mensch mit wenigen Worten auf den Punkt, was uns innerlich schon lange bewegt. Jane Fonda hat in ihrem TED-Talk „The Third Act“ etwas ausgesprochen, das mich tief berührt hat: Unsere Lebensreise endet nicht mit dem Beruf – sie wandelt sich. Der Ruhestand ist kein Schlusskapitel, sondern ein neuer Akt.
Hier findest du die Originalfassung mit deutschen Untertiteln:
👉 Jane Fonda: The Third Act | TED Talk
(Übersetzung: Judith Matz, Lektorat: Alex Boos)
Ich habe einige Gedanken aus diesem bewegenden Vortrag für dich zusammengefasst – als Einladung, dich selbst in deinem dritten Akt neu zu entdecken:
Alter als Potenzial – nicht als Diagnose
Unsere Lebenszeit hat sich verlängert – um rund 34 Jahre im Vergleich zu unseren Urgrosseltern. Eine ganze erwachsene Lebensspanne liegt heute noch vor vielen von uns. Das Alter ist keine Endstation, sondern eine eigene Entwicklungsstufe – voller Tiefe, Reife und Möglichkeiten.
Was wäre, wenn wir das Alter nicht mehr fürchten müssten, sondern als kraftvolle Zeit erkennen könnten?
Zwei Drittel liegen in unserer Hand
Ja, ein Teil unserer Lebensqualität im Alter ist genetisch bestimmt. Doch zwei Drittel sind gestaltbar. Wir sind nicht machtlos. Vielmehr dürfen wir bewusst wählen, wie wir diese Lebensphase angehen.
Was will in dir noch wachsen?
Der Sinn des dritten Aktes: Selbstvollendung
Das Leben hinterlässt Spuren. Vielleicht auch Wunden. Unerfüllte Beziehungen. Offene Fragen. Der dritte Akt kann eine Einladung sein, das Unvollendete zu betrachten – und zu heilen.
Vielleicht liegt darin unsere grösste Freiheit: nicht jünger zu werden, sondern ganzer.
Lebensrückblick als Wegweiser nach vorn
Jane Fonda beschreibt, wie sie sich rückblickend selbst begegnet ist – nicht so, wie andere sie sahen, sondern so, wie sie wirklich war. Diese bewusste Rückschau nennt man Lebensrückblick. Er kann Sinn stiften, Klarheit schaffen und Frieden bringen.
Welche Geschichte erzählst du dir über dein Leben – und welche möchtest du fortan erzählen?
Freiheit beginnt in der Deutung
Viktor Frankl, der selbst unvorstellbares Leid erfahren hat, schrieb:
«Dem Menschen kann alles genommen werden – ausser der Freiheit, sich zu den Gegebenheiten des Lebens zu verhalten.»
Es ist nicht das, was uns geschieht, das über unsere Lebensqualität entscheidet. Sondern wie wir es einordnen.
Welche Bedeutung gibst du deinen Erfahrungen?
Vergangenheit neu verknüpfen
Unser Gehirn ist formbar. Alte Muster können weichen. Neue Bahnen entstehen, wenn wir unsere Beziehung zur Vergangenheit verändern. Wenn wir liebevoller zurückblicken. Wenn wir das Geschehene nicht ungeschehen machen, aber neu deuten.
Es ist nie zu spät für einen versöhnlichen Blick zurück – und einen klaren Schritt nach vorn.
Weisheit entsteht nicht durch Zeit – sondern durch Reflexion
Erfahrungen allein machen uns nicht weise. Es ist das Innehalten. Das Fragen. Das Erkennen.
Vielleicht ist genau das der Weg, auf dem wir zu dem werden, was in uns angelegt ist.
Ich hoffe, diese Gedanken öffnen dir ein kleines Fenster in den dritten Akt deines Lebens. Und vielleicht entdeckst du – wie ich – dass Ruhestand und Jane Fonda auf wunderbare Weise zusammengehören.
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